Richard Pryor kannte ich als Kind aus heute fast vergessenen Komödien wie Zum Teufel mit den Kohlen (Brewster`s Millions) oder See No Evil, Hear No Evil (Die Glücksjäger). Als 11 bis aufwärts-jähriger hatte ich natürlich überhaupt keinen Zweifel daran, dass das absolut gigantisch war und dass dieser Klamauk für immer meine Lieblingsfilme bleiben würden. Damal wusste ich noch nicht, dass Pryor nach seinem Tod gerade nicht für diese mittelprächtigen Ergebnisse seines Schaffens unvergesslich bleiben wird. Heute zählen viele Richard Pryor zu dem besten Stand Up Comidian aller Zeiten. Das daran etwas dran sein muss war mir sehr schnell klar nachdem ich neulich seine Performance Live and Smokin` gesehen hatte.
Pryor, dessen Mutter eine Prostituierte unter der Hutkrempe seines Pimp Daddys war, wurde in den 50 und 60er Jahren erfolgreich mit einem sehr familienverträglichen Humor (sein Mentor war Bill Cosby), dessen Zielgruppe vor allem ein "weißes" Publikum war. Nachdem er während eines Auftritts eine ausverkaufte Show mit den Worten "What the fuck am I doing here ?" verließ, zog es ihn nach Berkley, wo er Ende der 60er unter anderem mit dem Black Panther Huey P Newton abhing und im Epizentrum der damaligen Gegenkultur ein Leben führte, dass ihn zu einer neuen Form von Comedy inspirieren sollte. Ausgangspunkt seiner Auftritte waren jetzt die schwarze Community, die Horehouses, in denen er groß wurde, der alltägliche Rassissmus usw...
Live and Smoking zeigt uns einen Richard Pryor am Anfang einer neuen Ära, für die er weltberühmt wurde. Er ist stoned bis unter die Ohren, beäugt sein Publikum in diesem kleinen Club ungemein kritisch genauso wie das Publikum auch ihn sehr vorsichtig behandelt. Man hört keinen frenetischen Beifall, kein wildes Toben; nein, die Zuschauer lachen vorsichtig über die Tabubrüche, die ihnen dort so kompakt um die Köpfe geballert werden. Das wäre zum einem die vulgäre Sprache, in denen Richard Pryor seine komischen Alltagserfahrungen verpackt. "Nigger" und "Motherfucker" waren wohl seine Lieblingsworte. Zum anderen hat er diesen leicht zornigen Ausdruck, dieses "ich scheiß auf euch" - Gesicht, diese Haltung, die einem vermittelt, dass er sich für andere nicht mehr zum Affen macht, dass er Geschichten erzählt, die gleichzeitig lustig aber auch sozialkritisch sind und uns so einen tiefen Einblick in die afro-amerikanische Wirklichkeit geben. Er ist eine tickende Bombe auf der Bühne.
Dann kam der Erfolg. Die dicken Moneten. Die unzähligen Frauen. Das Freebasing. Hollywood. Die leichten Komödien. Die Fernsehanstalten, die ihn nicht das machen lassen wollten, was er für richtig hielt. Der fast Tod durch Verbrennungen, die er sich im Drogenwahn zufügte. Das Comeback. Die Multiples Sklerose. Der Rollstuhl (uns sein letzter Auftritt in David Lynch Lost Highway). Der Tod.
Seine Performance hat mich beeindruckt, weil sie so wütend, mutig und konsequent war. Er steht dabei aufs Messers Schneide; ein Ort, an dem oftmals die besten und ehrlichsten Ergebnisse entstehen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schaut euch unbedingt Live and Smokin` an. Auf der DVD ist auch noch eine Doku über das Leben Richard Pryors enthalten. Lohnt sich. Hier ein kleiner Auschnitt seiner 1 stündigen Performance.
Pryor, dessen Mutter eine Prostituierte unter der Hutkrempe seines Pimp Daddys war, wurde in den 50 und 60er Jahren erfolgreich mit einem sehr familienverträglichen Humor (sein Mentor war Bill Cosby), dessen Zielgruppe vor allem ein "weißes" Publikum war. Nachdem er während eines Auftritts eine ausverkaufte Show mit den Worten "What the fuck am I doing here ?" verließ, zog es ihn nach Berkley, wo er Ende der 60er unter anderem mit dem Black Panther Huey P Newton abhing und im Epizentrum der damaligen Gegenkultur ein Leben führte, dass ihn zu einer neuen Form von Comedy inspirieren sollte. Ausgangspunkt seiner Auftritte waren jetzt die schwarze Community, die Horehouses, in denen er groß wurde, der alltägliche Rassissmus usw...
Live and Smoking zeigt uns einen Richard Pryor am Anfang einer neuen Ära, für die er weltberühmt wurde. Er ist stoned bis unter die Ohren, beäugt sein Publikum in diesem kleinen Club ungemein kritisch genauso wie das Publikum auch ihn sehr vorsichtig behandelt. Man hört keinen frenetischen Beifall, kein wildes Toben; nein, die Zuschauer lachen vorsichtig über die Tabubrüche, die ihnen dort so kompakt um die Köpfe geballert werden. Das wäre zum einem die vulgäre Sprache, in denen Richard Pryor seine komischen Alltagserfahrungen verpackt. "Nigger" und "Motherfucker" waren wohl seine Lieblingsworte. Zum anderen hat er diesen leicht zornigen Ausdruck, dieses "ich scheiß auf euch" - Gesicht, diese Haltung, die einem vermittelt, dass er sich für andere nicht mehr zum Affen macht, dass er Geschichten erzählt, die gleichzeitig lustig aber auch sozialkritisch sind und uns so einen tiefen Einblick in die afro-amerikanische Wirklichkeit geben. Er ist eine tickende Bombe auf der Bühne.
Dann kam der Erfolg. Die dicken Moneten. Die unzähligen Frauen. Das Freebasing. Hollywood. Die leichten Komödien. Die Fernsehanstalten, die ihn nicht das machen lassen wollten, was er für richtig hielt. Der fast Tod durch Verbrennungen, die er sich im Drogenwahn zufügte. Das Comeback. Die Multiples Sklerose. Der Rollstuhl (uns sein letzter Auftritt in David Lynch Lost Highway). Der Tod.
Seine Performance hat mich beeindruckt, weil sie so wütend, mutig und konsequent war. Er steht dabei aufs Messers Schneide; ein Ort, an dem oftmals die besten und ehrlichsten Ergebnisse entstehen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schaut euch unbedingt Live and Smokin` an. Auf der DVD ist auch noch eine Doku über das Leben Richard Pryors enthalten. Lohnt sich. Hier ein kleiner Auschnitt seiner 1 stündigen Performance.
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