Donnerstag, November 30, 2006

Smoking Aces von Joe Carnahan

Hier der neue Trailer zu Joe Carnahans Smoking Aces. Carnahans Erstling Narc, ein düsterer Cop Thriller, war damals auf jeden Fall ein super Debüt und ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wo der Mann eigentlich abgeblieben ist. Smoking Aces handelt von dem abgewrackten Las Vegas Magier Buddy Israel, der gegen die Mafia aussagen soll, die ihn deshalb um die Ecke bringen wollen, was zwei FBI Agenten zu verhindern versuchen. Das ganze scheint eine sehr lustige Ballerorgie zu werden. Warum nicht ? Es spielen auch einige interessante Leute mit. Zum einen Ray Liotta, der ja schon in Narc dabei war, zum anderen Common und Alicia Keys und Andy Garcia. Sieht nach Spass aus.

Viel interessierter bin ich aber an Carnahans Folgeprojekt. Er wird voraussichtlich Killing Pablo verfilmen (das Buch von Marc Bowden über die Jagd auf Pablo Escobar)...

Montag, November 20, 2006

The Simpsons Movie - Trailer

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Das warten hat ein Ende. Nach zwanzig Jahren kommt endlich der erste Simpsons Film ins Kino. Und seit kurzem ist auch der Trailer draußen. Am Anfang dachte ich, ich bin beim falschen Film gelandet oder es liegt ein unglaublicher Frevel vor. Was soll dieser 3D - Müll ? Aber die Erklärung gab es dann postwendend. "In 2-D"... Großartig. Über den Inhalt ist auch schon ein bisschen was durchgesickert. Der gute alte Homer verursacht einen nuklearen Zwischenfall, der das Trinkwasser von Springfield verseucht und viele Einwohner zur Flucht zwingt. Kurz darauf kommt Erin Bronkovich in die Stadt, um gegen die Umweltschweine vorzugehen. Ich freu mich schon drauf. Es lebe 2-D...

Harry Potter und der Orden des Phönix - Teaser



Hier noch mal der Teaser in besserer Qualität... dank Georg und dem blitzschnellen Recorder-Händchen, dass bei Pro 7 höllisch gut aufgepasst hat.

Sonntag, November 19, 2006

Zodiac Trailer Online

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Der Trailer für David Finchers Thriller Zodiac ist online. Robert Downey Jr., Jack Gyllenhaal und Mark Ruffalo sind definitiv ein zugstarkes Dreiergespann, von dem man sich einiges erwarten darf. Der Trailer haut mich jetzt noch nicht wirklich aus den Socken. Er hat nicht die Düsternis, die einst Seven ausmachte. Hat der Film einen anderen Focus ? Im Zentrum scheinen vor allem die unterschiedlichen ermittelnden Personen und ihre unterschiedliche Herangehensweise an den Fall zu stehen. Mit der in der Mitte des Trailers einsetzenden Rocknummer kann ich nicht wirklich viel anfangen. Fazit: Keine Ahnung in welche Richtung das Endresultat uns führen wird.

Donnerstag, November 09, 2006

Der Countdown läuft - neuer Spiderman 3 Trailer auf IFLIM.com


The clock is ticking. In gut 11 Stunden präsentiert IFILm.com den neuen Spiderman 3 Trailer. Der Teaser ist ja schon lange genug online und es wird Zeit, dass wir mal ein bisschen mehr Futter bekommen, um uns die Zeit bis Frühjahr 2007 etwas zu verkürzen. Der Countdown läuft. Wer steht heute Nacht auf ?

Mittwoch, November 08, 2006

Neu im Kino - Children of Men



Mein Tip für die nächste Kinowoche ist definitiv Alfonso Cuarons Children of Men. Cuaron ist ja bekannt geworden durch seinen Coming of Age Film Y tu mama tambien und den dritten Teill von Harry Potter, Der Gefangene von Askaban, der mir in dieser Reihe immer noch am besten gefallen hat. In Children of Men (basierend auf dem Roman von P.D. James) nimmt sich Cuaron nun dem Science Fiction Genre an. Dabei führt er uns in eine nicht weit entfernte Zukunft, das London von 2027. Seit 18 Jahren wurde auf der Erde kein Baby mehr geboren, da alle Frauen an einer nicht zu erklärenden Unfruchtbarkeit leiden. Unsere Welt, wie wir sie kennen, scheint sich zu Tode zu altern. Reiche Nationen werden zum Ziel von Flüchtlingsströmen aus allen Teilen der Erde. Es herrscht das Kriegsrecht. Der Alltag ist geprägt durch Gewalt, Chaos und Nationalismus.

Theodor Faron (Clive Owen) lebt nach dem Tod seines Sohnes ein gleichgültiges Leben. Er hat sich genauso aufgebene wie sich die Welt scheint aufgegeben zu haben. Plötzlich tritt seine Ex-Frau und Mutter seines verstorbenen Sohnes wieder in sein Leben. Julian (Julianne Moore) ist Mitglied einer Untergrundorganisation und bittet Theodor ihr bei dem Transport einer wichtigen Immigrantin an einen sicheren Ort zu helfen. Zuerst zögernd wird sich Theodor der Brisanz dieser Mission bewusst, als er erfährt, dass Kee (die zu begleitende junge Frau) im 8. Monat schwanger ist.

Der Film soll das düstere Bild von London in 20 Jahren visuell sehr überzeugend einfangen, spannend sein und sehr zum nachdenken anregen. Einer der Filme des Jahres ? Wir werden sehen.

Montag, November 06, 2006

Richard Pryor - Live and Smokin`

Richard Pryor kannte ich als Kind aus heute fast vergessenen Komödien wie Zum Teufel mit den Kohlen (Brewster`s Millions) oder See No Evil, Hear No Evil (Die Glücksjäger). Als 11 bis aufwärts-jähriger hatte ich natürlich überhaupt keinen Zweifel daran, dass das absolut gigantisch war und dass dieser Klamauk für immer meine Lieblingsfilme bleiben würden. Damal wusste ich noch nicht, dass Pryor nach seinem Tod gerade nicht für diese mittelprächtigen Ergebnisse seines Schaffens unvergesslich bleiben wird. Heute zählen viele Richard Pryor zu dem besten Stand Up Comidian aller Zeiten. Das daran etwas dran sein muss war mir sehr schnell klar nachdem ich neulich seine Performance Live and Smokin` gesehen hatte.

Pryor, dessen Mutter eine Prostituierte unter der Hutkrempe seines Pimp Daddys war, wurde in den 50 und 60er Jahren erfolgreich mit einem sehr familienverträglichen Humor (sein Mentor war Bill Cosby), dessen Zielgruppe vor allem ein "weißes" Publikum war. Nachdem er während eines Auftritts eine ausverkaufte Show mit den Worten "What the fuck am I doing here ?" verließ, zog es ihn nach Berkley, wo er Ende der 60er unter anderem mit dem Black Panther Huey P Newton abhing und im Epizentrum der damaligen Gegenkultur ein Leben führte, dass ihn zu einer neuen Form von Comedy inspirieren sollte. Ausgangspunkt seiner Auftritte waren jetzt die schwarze Community, die Horehouses, in denen er groß wurde, der alltägliche Rassissmus usw...

Live and Smoking zeigt uns einen Richard Pryor am Anfang einer neuen Ära, für die er weltberühmt wurde. Er ist stoned bis unter die Ohren, beäugt sein Publikum in diesem kleinen Club ungemein kritisch genauso wie das Publikum auch ihn sehr vorsichtig behandelt. Man hört keinen frenetischen Beifall, kein wildes Toben; nein, die Zuschauer lachen vorsichtig über die Tabubrüche, die ihnen dort so kompakt um die Köpfe geballert werden. Das wäre zum einem die vulgäre Sprache, in denen Richard Pryor seine komischen Alltagserfahrungen verpackt. "Nigger" und "Motherfucker" waren wohl seine Lieblingsworte. Zum anderen hat er diesen leicht zornigen Ausdruck, dieses "ich scheiß auf euch" - Gesicht, diese Haltung, die einem vermittelt, dass er sich für andere nicht mehr zum Affen macht, dass er Geschichten erzählt, die gleichzeitig lustig aber auch sozialkritisch sind und uns so einen tiefen Einblick in die afro-amerikanische Wirklichkeit geben. Er ist eine tickende Bombe auf der Bühne.

Dann kam der Erfolg. Die dicken Moneten. Die unzähligen Frauen. Das Freebasing. Hollywood. Die leichten Komödien. Die Fernsehanstalten, die ihn nicht das machen lassen wollten, was er für richtig hielt. Der fast Tod durch Verbrennungen, die er sich im Drogenwahn zufügte. Das Comeback. Die Multiples Sklerose. Der Rollstuhl (uns sein letzter Auftritt in David Lynch Lost Highway). Der Tod.

Seine Performance hat mich beeindruckt, weil sie so wütend, mutig und konsequent war. Er steht dabei aufs Messers Schneide; ein Ort, an dem oftmals die besten und ehrlichsten Ergebnisse entstehen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schaut euch unbedingt Live and Smokin` an. Auf der DVD ist auch noch eine Doku über das Leben Richard Pryors enthalten. Lohnt sich. Hier ein kleiner Auschnitt seiner 1 stündigen Performance.


Freitag, November 03, 2006

Strafanzeige gegen Borat - Was ist Satire ?

Borat spaltet weiterhin die Gemüter. Während die einen sich auf die Schenkel klopfen, wollen die anderen den Schenkelklopfern an die Gurgel springen. Das Europäische Zentrum für Antiziganismusforschung hat in Deutschland Strafanzeige gegen Borat Darsteller Sacha Baron Cohen und gegen die Twentieth Century Fox gestellt. Außerdem soll juristisch gegen Welt.de, die ein Interview mit "Borat" geführt und gegen RTL, Sat 1, Pro 7 und MTV juristisch vorgegangen werden, da sie Werbespots für den Film ausgestrahlt haben, die angeblich rassistische Äußerungen gegen Sinti und Roma enthalten und zu Gewalt gegenüber diesen aufrufen. FOX hat schon eingelenkt und die entsprechenden Passagen von der Internetseite und aus den TV Spots gestrichen. Der Film wird diesen Veränderungen aber nicht unterworfen werden, da er in seiner Gesamtheit eben als Satire zu verstehen ist.

Die Kasachen sind zornig, die amerikanische Rodeo-Fraktion ist am durchdrehen und jetzt drohen die Sinti und Roma in Hamburg mit 500 bis 1000 Leuten vor den Kinos zu boykottieren. Viele Kritiker, die den Film trotz seiner "Geschmacklosigkeiten" so hoch bewertet haben, unterstreichen immer, dass der Film als Satire zu verstehen ist, in dem der prollige Dorfjournalist aus Kasachstan, diese Kunstfigur, mit all seinen vordergründig diskrimminierenden Fragen in einem sokratischen Akt erst die diskrimminierende Wahrheit seiner (im Gegensatz zu ihm) echten Gesprächspartnern entlarvt und deren Rassissmus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus deutlicht zeigt. Sie vertrauen sich diesem tumben Auslandsreporter an und entblößen so hier wahres Gesicht.

Wer ist hier nun was ? Ist Sacha Baron Cohen nun ein Rassist ? der jüdische Camebridge Student, der seine Abschlußarbeit über Juden in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung geschrieben hat ? Sind es die von ihm bloßgestellten Amis ? Sind die Protestler humorlose Sich Aufreger, die die Pressefreiheit einschränken wollen.

Ich werde mir selber ein Bild machen und nächste Woche ins Kino gehen.
Hat jemand den Film schon gesehen und will sich dazu äußern ? Bitte schön !!

Bei der ganzen Diskussion fragt sich doch eins: Was ist Satire ? Was ist als solche zulässig ?

Was ist Satire ?

(von lat. satura (lanx) = die mit verschiedenen Früchten gefüllte Opferschale, allgemein auch durch allerlei Gemenge)
Die Satire bezeichnet eine Kunstform, die sich an einer Norm orientiert
und auf indirekt-ästhetische Weise Mißstände, besondere Ereignisse und Personen in der Literatur, im Bild und heute auch in Film und Fernsehen verspottet.
Stets lebt die Satire aus der Diskrepanz
zwischen Ideal und Wirklichkeit und kann als die in ästhetischer Form versuchte Gestaltung und Kritk des Normwiedrigen definiert werden.
Sie trifft in allen literarischen Gattungen auf - im Gedicht ebenso in Erzählungen, Roman und Drama - und erscheint je nach Absicht des Verfassers in unterschiedlichen Tonlagen:

Sie kann liebenswürdig,
humorvoll, komisch, aber auch ironisch, zornig, und scharfzüngig-bissig sein, entsprechend der Schillerschen Unterscheidung zwischen "lachender und "strafender " Satire.

Peter Mettenleiter / Stefan Knöbl: Blickfeld Deutsch; Verlag Ferdinand Schönongh; S. 61